Gestern war meine Motivation am Ende. Ich möchte nicht mehr. Seit Mittwoch geht es mir nicht mehr gut. Ich bin ständig müde und kann meine Gedanken nicht abschalten. Auch zu Hause wird mir einiges abverlangt. Irgendwie hat keiner das Bedürfnis, in einem sauberen Haushalt zu leben. Keiner kümmert sich mehr ums Kochen, das Aufräumen oder Putzen. Ich brauche Ordnung und Sauberkeit, sonst überschlagen sich meine Gedanken und ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Ich wünsche mir keine hygienisch reinen Räume, sondern den Standard, den wir uns alle wünschen. Den Standard, der bei uns normalerweise herrscht. Im Moment fühlt sich jedoch keiner verantwortlich. Manchmal frage ich mich, ob das Absicht ist. Ich räume dann normalerweise auf oder putze, wenn es mir zu viel wird. Dann frage ich mich, ob die anderen das ausnutzen. Das möchte ich aber eigentlich nicht denken.

Heute war mein RVL-Abschlussgespräch. Davor sah ich Frau M. mal wieder durch die Gänge eilen. Ich musste lächeln, denn das ist etwas Vertrautes.

Im Gespräch wurde mir gesagt, dass ich einen hohen Intellekt besitze. Sie sagten, dass er höher als bei den meisten anderen sei. Ich könnte ihn nutzen, wenn ich möchte. Ich kann mehr zum Unterricht beitragen, um diesen ggf. in bessere Bahnen zu lenken. Ich könnte die anderen unterstützen.

Ich möchte so etwas nicht mehr hören. Das habe ich aber nicht gesagt. Ich weiß, dass ich klug bin und ich weiß, was ich kann. Andere Menschen zu unterstützen fällt mir jedoch sehr schwer. Ich kann nicht gut sprechen, sondern viel besser zuhören. Ich kann nicht besonders gut erklären, sondern es besser selbstständig und alleine machen. Ich bin so. Leider trifft das nur selten auf Akzeptanz. Früher galt ich als egoistisch, wenn ich mein Wissen nicht teilte.

Wie dem auch sei. Ich hoffe, ich kann morgen mit Frau H. sprechen. Ich hoffe, ich traue mich.

Von Steffi

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