„Normal“ nervt

Das Wort „normal“ kann für jemanden, der die Welt auf eine einzigartige Weise erlebt, frustrierend sein. Es gibt einen festgelegten Standard vor, der von der Mehrheit der Gesellschaft definiert wird. Dies kann dazu führen, dass sich Menschen, die sich nicht in dieses vorgegebene Schema einfügen, ungewollt, ausgegrenzt oder abgelehnt fühlen. Die Annahme, dass es eine einzige „normale“ Art und Weise gibt, die Dinge zu tun oder die Welt wahrzunehmen, ignoriert die Vielfalt der menschlichen Erfahrungen und Perspektiven. Es kann sich daher anfühlen, als ob die Individualität und Einzigartigkeit einer Person nicht anerkannt oder respektiert wird, wenn sie als „nicht normal“ betrachtet wird. Letztendlich kann das Wort „normal“ dazu beitragen, Vorurteile zu verstärken und Menschen in Schubladen zu stecken, anstatt ihre Einzigartigkeit zu feiern.

Leider schaffe ich es nicht, das Wort im Alltag zu ersetzen. Mittlerweile setze ich es in Anführungsstriche, weil ich kein für mich passendes Synonym finden kann. Jeden Tag merke ich, was es bedeutet, nicht „normal“ zu sein. Jeden Tag wird mir vorgelebt, wie es sein könnte, wenn ich nur ein bisschen anders wäre.

Mir gefällt mein Anderssein und wie ich die Welt sehe. Klar, ich werde oft überflutet von Licht und Lärm, aber ich sehe viele Dinge, die anderen Menschen verborgen bleiben. Heute war ich mit einem weiteren „anderen“ Mensch unterwegs. Was wir da sahen, überwältigte mich. Vier Bäume wachsen so dicht nebeneinander, dass die Kronen sich vermischen. Ein wunderschöner Mix aus hell- und dunkelgrünen Blättern und dazwischen ein paar Ahornblüten. Hundert Meter weiter das gleiche Wunder. Zwei Bäume, in diesem Fall dunkelrot und grün. Eine perfekte Mischung. Die Natur zeigt uns, dass ein Miteinander schöner ist als ein Nebeneinander.