Scheinbar geht es mir nicht so gut, wie ich dachte. Das erste Anzeichen: Alkohol schmeckt gut. Meistens rümpfe ich bloß die Nase. Wenn ich mich dem Alkohol zuwende, merke ich, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich möchte heute offen und ehrlich darüber schreiben, was mich beschäftigt. Vielleicht kann ich herausfinden, woran es liegt.

Seit Juli 2023 mache ich mir Sorgen um meine Gesundheit. Alles begann mit der Frage: „Waren Sie bei der Blutabnahme wirklich nüchtern?“ Hier wurde nüchtern natürlich auf den Verzicht von Essen und Trinken bezogen. Ja, klar war ich nüchtern. Regel ist Regel. Wer mich kennt, der weiß, dass ich penibel darauf achte. Nach 14 Stunden sollte mein Magen leer und der Blutzucker okay sein. War er aber nicht. Viel zu hoch. In der Zwischenzeit hatte ich auch viele Verdauungsbeschwerden, die mich bis heute im Alltag einschränken. Es wurde ein Kontrolltermin für Februar vereinbart. Hier wurde ein erweitertes Blutbild gemacht. Auch hier war der Glucosewert wieder zu hoch, ebenfalls ein Leberwert. Meine Hausärztin überwies mich an einen Gastroenterologen und schon im März hatte ich einen Gesprächstermin. Er hörte sich meine Beschwerden an, las den Text auf der Überweisung durch und fragte ein paar Dinge. Ein Satz blieb mir besonders im Gedächtnis hängen. „Leber? Ich mache mir eher Sorgen um die Bauchspeicheldrüse.“ Okay. Nächsten Freitag, am 17.05.2024, habe ich eine Darmspiegelung, eine Magenspiegelung und einen Ultraschall von Leber und Bauchspeicheldrüse. Dann werde ich hoffentlich wissen, was Sache ist.

Leber, Bauchspeicheldrüse, Alkohol… Super 🙂

Ich brauche Hilfe. Ich fühle mich oft hilflos und eingesperrt. Vorgeschichte: Ich kämpfe seit fast zwei Jahren um meinen Schwerbehindertenausweis. Im September 2020 hatte ich mein Erstgespräch in der Beratungsstelle. Im September 2022 bekam ich meine Diagnose. 13 Monate später erhielt ich die Zusage für einen Integrationshelfer. Mein Anwalt kämpft vor Gericht für meinen Schwerbehindertenausweis.

Meine Integrationshelferin (Assistenz) und ich machten ÖPNV- und Orientierungstraining. Zwei meiner größten Probleme, abgesehen von sozialer Interaktion. Im November und Dezember begleitete sie mich zu meinen Terminen bei einer Gutachterin. Ich habe in kurzer Zeit sehr viel mit ihr durchgemacht. Im Dezember waren wir in Warnemünde am verschneiten Strand. Das habe ich vorher noch nie gesehen bzw. erlebt. Wir hatten in kurzer Zeit viele Erlebnisse, doch dann wurde sie krank. Ich habe seit fünf Monaten nichts von ihr gehört, auf eine Vertretung kann ich mich nicht einlassen, auch wenn es eine geben würde. Die andere Frau ist völlig anders und passt nicht gut zu mir. Ich habe keine Energie, mich um einen anderen Träger zu bemühen. Das beschäftigt mich sehr. Ich möchte so sehr, dass sie wieder gesund wird. Nicht, weil ich Hilfe brauche, sondern weil so ein lebensfroher und lustiger Mensch das einfach nicht verdient. Es verdient ja niemand.

Ein weiteres aktuelles und sehr akutes Thema ist meine „andere“ Freundin. Immer, wenn ich Menschen besser kennenlerne, kommen Ängste in mir hoch. Angst, fallengelassen zu werden, nachdem sie mich besser kennenlernen. Angst, die Menschen, die ich als absolut wundervoll empfinde, wieder aus den Augen zu verlieren. Ich kann es dann nicht lassen, alles aufzuschreiben und sie alles wissen zu lassen. Danach geht es mir oft besser, aber leider nicht immer. Ich erlebe es nun zum zweiten Mal, dass die Gedanken mich nicht loslassen. Das ist doch total bescheuert und nervt mich. Ich möchte mir nicht so viele Gedanken machen und das muss jetzt einfach mal raus. Der Mensch, von dem ich spreche, ist absolut loyal, lustig und genau meine Wellenlänge, wie man so schön sagt. Wir verstehen uns super und ich weiß, dass es zwischen uns keine Probleme gibt, weil wir uns immer über alles unterhalten und Unklarheiten klären. Bäh. Ich könnte im Moment einfach nur heulen, weil ich einfach nicht weiß, was mein beschissenes Problem ist.

Heute habe ich es geschafft, niemanden anzuschreiben, obwohl ich Alkohol getrunken habe. Das ist gut. Ich bin stolz auf mich. Weiter so!

Von Steffi

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