Als Autistin habe ich gelernt, mit den täglichen Herausforderungen umzugehen, denen ich aufgrund meiner neurologischen Unterschiede gegenüberstehe. Unter diesen Herausforderungen sind zwei besonders herausragend: Das Aufeinandertreffen mit anderen Menschen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. In diesem Artikel möchte ich meine Perspektive teilen und insbesondere auf Reizüberflutung, Overloads und Shutdowns eingehen. Meltdowns kommen für mich persönlich selten vor.
Reizüberflutung: Eine Herausforderung, die mich täglich begleitet
Für viele Menschen mag es selbstverständlich erscheinen, auf andere zuzugehen und sich in einer belebten Umgebung wie öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen. Für mich als Autistin kann das eine enorme Belastung darstellen. Laute Geräusche, grelles Licht, unerwartete Berührungen und eine Fülle von visuellen Eindrücken können überwältigend sein und meine sensorischen Empfindlichkeiten übersteigen. In solchen Momenten fühle ich mich oft überfordert und gestresst. Das macht es mir schwer, klar zu denken und angemessen zu reagieren.
Overloads und Shutdowns: Wenn mein Gehirn an seine Grenzen stößt
Ein weiteres Hindernis sind Overloads und Shutdowns. Wenn ich zu lange oder zu intensiv den Reizen ausgesetzt bin, kann mein Gehirn überlastet werden. Das führt dazu, dass ich mich zurückziehe und mich komplett abschotte, um mich selbst zu schützen. In einem Shutdown können selbst grundlegende Handlungen wie Sprechen oder Bewegen extrem herausfordernd werden. Für mich persönlich ist es nicht ungewöhnlich, nach anstrengenden sozialen Interaktionen einen Shutdown zu erleben. Dieser macht es mir schwer, mich zu bewegen oder zu kommunizieren.
Meltdowns: Selten, aber intensiv
Meltdowns kommen für mich persönlich seltener vor, sind aber dennoch als wichtiger Aspekt zu berücksichtigen. Ein Meltdown ist eine intensive emotionale Reaktion auf Überforderung, die sich in Form von Wutausbrüchen, Weinen oder anderen starken Gefühlsäußerungen zeigen kann. Sie können auftreten, wenn meine Bewältigungsstrategien erschöpft sind und ich mich überwältigt fühle. Obwohl sie weniger häufig sind als andere Reaktionen, stellen Meltdowns eine große Herausforderung dar. Sie können mich in schwierige Situationen bringen.
Gesellschaftliche Sensibilität: Meine Bedürfnisse als Autistin anerkennen
Um mit diesen Herausforderungen umzugehen, ist es wichtig, dass die Gesellschaft mehr Verständnis und Sensibilität für meine Bedürfnisse entwickelt. Dies kann durch eine bessere Aufklärung über Autismus, die Schaffung von barrierefreien Umgebungen und die Förderung von inklusiven Praktiken geschehen. Darüber hinaus ist es entscheidend, dass ich die Möglichkeit habe, meine eigenen Grenzen zu kommunizieren und Unterstützung zu erhalten, wenn ich sie benötige.
Inklusion fördern: Gemeinsam Barrieren abbauen
Insgesamt ist es wichtig zu erkennen, dass das Aufeinandertreffen mit anderen Menschen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für mich als Autistin keine einfachen Aufgaben sind. Durch eine größere Sensibilität und Unterstützung können jedoch positive Veränderungen geschaffen werden, die es mir ermöglichen, voll am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und meine Fähigkeiten und Talente zu entfalten.